Halten Sie sich an die alten Ratschläge bei Durchfall: Cola erhöht das Risiko noch mehr

Eine Geschichte aus

M. Klein

11.08.2025

━━ ( Quelle:: Franz26 /  Pixabay )

Der Sommer bedeutet für jeden von uns etwas anderes – für die einen geht er zu schnell, für die anderen zu langsam, für wieder andere ist er unnötig heiß. Sicher ist jedoch, dass die Temperaturen steigen, sich die Bakterien vermehren und die Mägen sauer werden… Die Feiertage selbst versprechen eine wohlverdiente Pause, aber etwas weit weniger Poetisches lauert hinter der Ecke: plötzliche, hartnäckige und wenig elegante Darmprobleme.

Mit ihnen kommen „garantierte“ Rezepte aus der Zeit, als Cola das Heilmittel für fast alles war. Doch während einige der Ammenmärchen harmlos erscheinen und fast keine Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben, können andere die Gesundheitsprobleme verlängern oder sogar verschlimmern. In solchen Fällen ist nicht nur der gesunde Menschenverstand gefragt, sondern auch Studien und Empfehlungen, die eine etwas überzeugendere Grundlage haben als die Bläschen in einem Glas Limonade…

Sommerdurchfall, oder der unangenehme Verbündete der hohen Temperaturen

Obwohl eine sehr unangenehme Angelegenheit, ist der Sommerdurchfall auch heute noch eine recht häufige Erkrankung. Sie ist zwar nicht mehr so tödlich wie früher, als in den Vereinigten Staaten zwischen 1910 und 1930 Zehntausende von Kindern an dieser Viruserkrankung starben, aber sie ist nach wie vor ein weltweites Problem, das sich oft zu einer lokalen Epidemie ausweiten kann.

In der Sommerhitze vermehren sich die Durchfall verursachenden Bakterien viel schneller – eine warme Umgebung in Verbindung mit mangelnder Hygiene, hoher Luftfeuchtigkeit und minderwertigen oder sogar verunreinigten Lebensmitteln ist einfach ideal für sie. So werden Darmprobleme in den Sommermonaten zu einem häufigen Problem und zu einer gesundheitlichen Komplikation selbst für gesunde Menschen – nicht nur in exotischen Regionen, sondern auch hierzulande.

Dehydrierung

Durchfall ist nicht nur an sich unangenehm – eine der größten Gefahren, die er mit sich bringt, ist der Flüssigkeitsverlust. Dehydrierung entzieht dem Körper schneller Wasser und wichtige Mineralien, als uns oft bewusst ist, vor allem in den schwülen Monaten, wenn wir mehr schwitzen als sonst.

Zu den häufigsten Symptomen gehören:

Bei Kindern sind die Risikogruppen in dieser Hinsicht am stärksten gefährdet:

Vor allem bei Kindern, aber auch bei älteren und chronisch kranken Menschen kann es buchstäblich um Leben und Tod gehen – ihr Körper kann Wasserdefizite nicht so wirksam bekämpfen wie der eines gesunden Erwachsenen. Eine regelmäßige Flüssigkeitszufuhr ist daher unerlässlich, nicht nur reines Wasser, sondern idealerweise auch Rehydrationslösungen, die verlorene Elektrolyte wie Natrium, Kalium und Glukose wieder auffüllen.

Und was hilft definitiv nicht? Zuckerhaltige Getränke, Koffein und Alkohol – sie können die Dehydrierung verschlimmern.

Darmprobleme im Sommer sind eine unangenehme, aber nicht seltene Angelegenheit. ━━ Darmprobleme im Sommer sind eine unangenehme, aber nicht seltene Angelegenheit. ( Quelle:: Yuris Alhumaydy /  Unsplash+ )

Warum Cola keine geeignete Lösung ist

Der Versuch, Flüssigkeit durch sprudelnde Cola zu ersetzen, mag harmlos klingen, ist aber nicht die richtige Lösung. Die Forschung weist darauf hin, dass Cola einen sehr niedrigen Elektrolytgehalt und eine zu hohe Osmolalität aufweist (zu viel Zucker, zu wenig nützliche Stoffe), was paradoxerweise den Wasserverlust aus dem Körper fördert, anstatt ihn zu absorbieren.

Darüber hinaus kann der hohe Zucker- und Koffeingehalt solcher kohlensäurehaltiger Getränke die Durchfallerscheinungen sogar noch verschlimmern. Die Behauptung, Coca Cola sei ein geeignetes Mittel gegen Durchfall, ist wissenschaftlich nicht belegt und daher ein Mythos.

Was wirkt wirklich?

Wenn der Körper mit Durchfall zu kämpfen hat, ist es wichtig, ihn zu unterstützen und nicht zu verschlimmern. Der Ratschlag, der garantiert und durch jahrelange Erfahrung gestützt ist, lautet:

Flüssigkeit und Mineralien wieder auffüllen

Eine so genannte Rehydrationslösung – eine Mischung aus Wasser, Salz und Zucker – ist ideal, um dem Körper zu helfen, Flüssigkeit besser aufzunehmen. Sie ist in der Apotheke erhältlich, kann aber im Notfall auch zu Hause zubereitet werden.

Leichte Kost

Vermeiden Sie Milchprodukte, frittierte, fettige oder schwer verdauliche Speisen. Greifen Sie stattdessen zu Crackern, Reis, gekochten Möhren oder Bananen – Ihr Körper wird sich eine Weile ausruhen und die Verdauung wird sich beruhigen.

Erhöhte Hygiene

Regelmäßiges und gründliches Händewaschen – vor allem nach dem Toilettengang und vor dem Essen – ist unerlässlich. Im Sommer besteht aber auch die Gefahr einer Ansteckung durch schlecht gelagerte Lebensmittel oder verunreinigtes Wasser. Achten Sie daher auch auf die Lebensmittelhygiene, z. B. das Waschen von Obst und Gemüse und das ausreichende Garen von Fleisch.

Ein Besuch beim Arzt

Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Sie gesund sind, sollten Sie immer einen Fachmann aufsuchen, wenn Ihnen etwas unangenehm erscheint. Ein Arzt muss aufgesucht werden, wenn der Durchfall länger als 48 Stunden anhält (bei Kindern sogar noch kürzer) oder wenn Fieber, Blut im Stuhl, starke Bauchschmerzen oder Anzeichen von Dehydrierung auftreten.

Schlussfolgerung

Sommerlicher Durchfall ist vielleicht kein Thema, über das man mit Begeisterung spricht, aber er verdient definitiv mehr Aufmerksamkeit als eine Flasche überzuckerter Cola. Je eher Sie Ihrem Körper die richtige Flüssigkeit, Ruhe und eine Prise gesunden Menschenverstand gönnen, desto eher können Sie ohne Komplikationen zur Normalität zurückkehren.

Auch wenn die Ratschläge der alten Weiber hier und da ihren Reiz haben, sind sie nicht immer wissenschaftlich fundiert. Umso mehr lohnt es sich, zu wissen, was wirklich hilft – vor allem, wenn der Sommer bei Darmproblemen besonders großzügig ist.

Quelle: www.mayoclinic.org, www.wellandgood.com, www.sciencedirect.com, my.clevelandclinic.org, healthcareconsultantsusa.com, en.chinacdc.cn

Tags: Gesundheit und Schönheit

M. Klein